Arbeitsbedingungen im Bereich Film
Die AG “Arbeitsbedingungen” wurde mit Filmschaffenden des MIRA-Filmfestivals 2023 gegründet. Ziel der AG ist es, die Arbeitsbedingungen in und um den Film zu reflektieren.
Dabei geht es zum einen um die Arbeitsbedingungen der Filmschaffenden selbst, gleichzeitig möchten wir aber auch über die Arbeitsbedingungen für uns als Orga-Team eines größtenteils ehrenamtlich organisierten non-profit Filmfestivals sprechen.
Alle Filmschaffenden wurden dazu eingeladen, über ihre Erfahrungen mit den Arbeitsbedingungen zu berichten. Um einen direkten Austausch untereinander zu ermöglichen, haben wir am 15. Oktober 2023 einen Workshop durchgeführt.
Arbeitsbedingungen der Filmschaffenden
Seitens der Filmschaffenden wurden Themen eingebracht unter anderem „Low Budget Filmmaking“, „Vertrieb“, Finanzierung/Filmförderung und „Repräsentation“, über die im Workshop diskutiert wurde. In einer gemeinsamen Abstimmung wurden die zwei letzten Themen ausgewählt, die intensiv besprochen wurden.
Die Filmförderungen in den verschiedenen Ländern Lateinamerikas unterscheiden sich teilweise drastisch. Die teilnehmenden Filmschaffenden aus Mexiko, Ecuador, Kolumbien und Brasilien nutzen die Gelegenheit, um sich über die unterschiedlichen Voraussetzungen auszutauschen. Dabei stellten sich sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten heraus.
Die Diskussionen des Workshops zum Thema Finanzierung/Funding wurden in einem Graphic Recording festgehalten.
Digitale Demo
Zum Abschluss des Workshops wurde eine digitale Demonstration veranstaltet. Dafür schrieben alle Anwesenden ihre Forderungen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen auf ein Protestplakat. Das Ergebnis wurde dokumentiert:
Arbeitsbedingungen in der Filmbranche in Brasilien
Videostatement ABAZIPU, Regisseur des Kurzfilms “Corpas” (Brasilien 2021) über die Arbeitsbedingungen in der Filmbranche in Brasilien
Arbeitsbedingungen von Schauspielenden
El Cortometraje
Eine trans Schauspielerin, die mit ihrem depressiven Bruder zusammenlebt, bereitet sich auf die Dreharbeiten eines Kurzfilms vor, in dem sie die Rolle einer Sexarbeiterin übernehmen soll. Als sie am Set eintrifft, trifft sie auf die ausschließlich cis-männliche Filmcrew.
El Cortometraje Videostatment José Luis Isoard
Director: José Luis Isoard Arrubarrena
Writer: Luisa Almaguer Zavala
Writer: José Luis Isoard Arrubarrena
Producer: Pía Gómez Escalante, Gonzalo Romero
“Lucía”: Luisa Almaguer Zavala
“Gonzalo”: Rafael Martínez Sánchez
“Rogelio”: Rodrigo Murillo
“Carlos”: Rafael Amador
“Actriz”: Camila Acosta
“Sonidista”: Andrés TiradoKey Cast
DP:: Akaash Mora
Editor: José Luis Isoard Arrubarrena
Arbeitsbedingungen beim Filmfestival MIRA
MIRA ist ein unkommerzielles Filmfestival, das sich über öffentliche Förderungen und Spenden finanziert. Das Festival wird zum großen Teil ehrenamtlich vom gemeinnützigen Verein Gruppe OXIS e.V. organisiert. Der Verein hat ca. 10 aktive Mitglieder.
Problematisch ist, dass MIRA keine permanente Förderung bekommt, sodass jedes Jahr ein neuer Projektantrag bei teilweise wechselnden Fördergebern gestellt werden muss. Die Finanzierung ist daher nie sichergestellt und es bedeutet einen enormen Mehraufwand, jedes Jahr aufs Neue Projektanträge stellen zu müssen. Fortlaufende Finanzierungen oder sogar eine institutionelle Förderung zu erhalten, ist sehr unwahrscheinlich. Die Finanzierung des Festivals zu sichern, kostet uns daher bereits viel Zeit und Energie. Da ein Großteil des Orga-Teams mittlerweile nicht mehr im Studium, sondern im Berufs- und teilweise Familienleben steckt, sind Zeit und Energie jedoch stark begrenzte Ressourcen.
Unsere Arbeit zur Vorbereitung des Filmfestivals starten jedes Jahr im Februar mit dem Aufruf zur Filmeinsendung. Jedes Jahr erhalten wir weit über 1.000 Filme, die wir in den kommenden Monaten sichten müssen, um ein MIRA-Programm zusammenzustellen.
Bei den Filmeinsendungen ist auffällig, wie unterschiedlich der Anteil der Filme der verschiedenen, lateinamerikanischen Länder ist. Dies schlägt sich auch auf die Repräsentation der einzelnen Länder im MIRA-Programm aus:
Eingesendete vs ausgewählte Filme im Jahr 2023
Eingesendete vs ausgewählte Filme in den Jahren 2016 bis 2023
Es wird deutlich, dass die unterschiedlich ausgeprägte staatliche Filmförderung in den verschiedenen Ländern sich auch in den Einsendungen und entsprechend auch im Programm des MIRA-Filmfestivals widerspiegelt. Die Länder Argentinien, Brasilien und Mexiko sind dabei mit dem höchsten Anteil der Filmeinsendungen vertreten.
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